Sprache basiert auf einer Dreieckssituation. Sie kommt vom Menschen, richtet sich an ein Gegenüber und bezieht sich auf etwas Drittes. Kinder lernen durch das Dokumentieren kleiner Ereignisse, die Wörter mit den Gegenständen und Handlungen zu verknüpfen.
Das Erfahrungsfeld Sprache ist bedeutsam für die Frühförderung und wird bewusst in der Gemeinschaft gepflegt. Es wird grosse Sorgfalt auf die Sprech- und Sprachkultur gelegt, um die Kinder am Ausdrucksreichtum teilhaben zu lassen. So wird Sprache vielseitig genutzt und in Aktivitäten eingebunden. Es ist wichtig, Kinder in eine gepflegte Sprache einzubinden, da ein differenzierter Ausdruck und ein reicher Wortschatz über verschiedene Kanäle aufgenommen, verarbeitet und verstanden werden. Was Sprache ausmacht, ist die Möglichkeit, über etwas zu sprechen, das nicht unmittelbar da ist, aber vom Zuhörenden verstanden wird.
Für Kinder aus anderen Kulturen ist es ebenso entscheidend, sie auf der Entwicklungsstufe ihrer Muttersprache abzuholen. Denn sie verfügen meist über ein vergleichbares Sprachverständnis ihrer Landessprache. Aus dieser «Verständigungsnot» heraus kreieren wir eine Welt voller Bilder und Klänge und verknüpfen diese mit der auch für uns fremden Schriftsprache, die alles differenziert in Worte fasst. Dabei wird uns der Sprachrhythmus über manche Klippe hinweghelfen und uns im Laufe des gemeinsamen Erlebens die Wörter entschlüsseln und verständlich machen.