Wie fortgeschritten die feinmotorische Entwicklung schon ist, kann man differenziert bei graphomotorischen Ausführungen der Kinder beobachten. Meist bewegt das Kind einen Stift schon im Dreipunktgriff. Durch verschiedenste Spiele lässt sich die Bewegungsgenauigkeit verfeinern. Das sind Spiele wie einen Ballon balancieren, Stofftücher mit einer Wäscheklammer an eine Leine hängen oder mit derselben als Vogelschnabel Vögel füttern, mit Gegenständen wie Moosgummi als Käse, Pfeifenputzer als Wurm u.ä. und dies im Kreis von „Schnabel zu Schnabel weitergeben.
Kinder lieben es auch selber, funktionsfähige Dinge herzustellen z.B. eine Kugelbahn mit Papprollen und Plastikschlauchteilen. Dazu werden Rollen verklebt und mit Schläuchen von oben her um ein Dreieckszelt von Holzstäben geklebt. Papier zu falten, auszuschneiden, Perlen aufzufädeln, erfordert ebenso viel Geschick. Gerne lassen sich Kinder auf solche Herausforderungen ein, wenn sie dabei ausprobieren und entdecken dürfen und ihre Bemühungen mit wertschätzender Anerkennung und Ermutigung erwidert werden.
Bewegung ist entscheidend für die kindliche Entwicklung, und es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Pädagogik, den Kindern ausreichend Bewegungsraum zu bieten. Kinder in diesem Alter haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang und ein starkes Bedürfnis nach Abwechslung und Nachahmung. Wenn ihnen dieser Raum nicht gegeben wird, nehmen sie ihn sich selbst. Daher ist es wichtig, dieses Element in der pädagogischen Arbeit aktiv zu berücksichtigen.
Es gibt eine große Auswahl an Spiel- und Bewegungsliedern, die in den Alltag integriert werden können. Einige lassen sich drinnen, andere draussen anbieten. Kinder zwischen zwei und vier Jahren lieben es, ihre Spielaktivitäten zu wechseln, und sind stets bereit, neue Bewegungsformen auszuprobieren. Sie lassen sich gerne auf Spiele ein, die Hüpfen, Springen, Kriechen, Laufen, Rutschen, Ziehen, Stoßen, Klettern und Balancieren beinhalten. Auch das Tanzen zu Musik, wie beim Stopptanz, bei dem sie für 3-5 Sekunden in einer Position verharren, ist ein beliebtes Spiel.
In unseren Musikstücken lassen wir uns immer wieder von der Bewegung und dem rhythmischen Ausdruck der Kinder inspirieren. Dabei nehmen wir ihre spontanen Impulse auf und lassen sie in die Aktivitäten einfliessen.
